Die Vorfreude der Schulkinder auf die Ferien ist zeitlos und voller Erwartung. Endlich bietet
sich die Gelegenheit, die angenehmen Seiten des Schülerlebens zu genießen. Doch für die
Kinder des Hortes der evangelischen Kita „Amalienstift“ in Dahme/Mark und ihre
Geschwister war am Mittwoch vor Ostern keine Zeit für Ruhe und Entspannung. Ein
aufregendes Waldprojekt stand auf dem Programm, das sich im Laufe der Zeit zu einer
beeindruckenden Aktion entwickelte.
Auf Initiative der Erzieherin sponserte der Kreisjagdverband TF Nistkastenbausätze.
Großväter und Väter wurden eingeladen, ihre Werkzeugkisten mitzubringen und ihre
Schützlinge zu begleiten. Unter dem Motto „Klotzen statt kleckern!“ wurde sofort mit der
Arbeit begonnen. In gemütlicher Runde mit Kaffee, Tee und Keksen wurde fleißig geschraubt,
gebohrt und gehämmert. In kürzester Zeit entstanden zahlreiche Nistkästen, die im
Jagdbezirk Wildau-Wentdorf, sowie in den Gärten und Wäldern der Familien einen Platz
finden sollten.
Die Brutstätten wurden nach und nach im Revier verteilt, wobei einige Waldbesitzer und
Anwohner gerne ihre Unterstützung anboten. Die Helfer waren äußerst kreativ und nutzten
vorhandene Ressourcen, um den Kindern ein unvergessliches Erlebnis im Wald und im Ort zu
ermöglichen. Bei Familie Vogel konnten verschiedene Schildkröten bestaunt werden,
während Schäfer Heinrichs Herde mit niedlichen Lämmern auf der Weide zum Verweilen und
Staunen einluden. Auch die Mutterkuhherde der Agrar GmbH zog die Aufmerksamkeit der
Kinder auf sich. Norbert Wilke spannte den Traktor vor den Hänger. Jedes Kind wurde mit
einem Holzschwert oder Holzgewehr ausgestattet, um sich ggf. den wilden Eichhörnchen zu
erwehren. Dann ging es auf zu einer aufregenden Fahrt in den Wald. Vorbei an
gelbblühenden Rapsfeldern, wo man so gleich mit den Spielzeuggewehren eine verfrühte
Erntejagd durchführte, hatte doch die begleitende Jägerin erklärt, dass sich dort gern die
Wildschweine aufhalten und man u.U. eins erlegen könnte.
Während sie nach einem geeigneten Platz für ihre Nistkästen suchten, überlegten die kleinen
Abenteurer, welche Vögel wohl in diese Behausungen einziehen würden. Das Einflugloch war
relativ klein, also konnten nur kleine Vögel dort brüten. Die Kinder zählten die verschiedenen
Meisenarten auf, die sie kannten, und stellten dabei fest, dass es neben Kohl- und
Blaumeisen auch noch andere Arten, wie Tannen- und Haubenmeisen, gibt.
Einige der Kinder begleiteten die Jäger, um den Wald und das Jagdrevier etwas näher zu
erkunden. Kirrungen wurden neu bestückt und die Wildkameras ausgelesen. Sie erfuhren so,
dass die Jagd mehr beinhaltet als nur das Erlegen von Wild. Die Geschichten der Jäger
fesselten ihre Aufmerksamkeit, denn Waidleute haben immer etwas Spannendes zu
erzählen.
In den Gesprächen wurde deutlich, dass der Wolf für die Kinder ein besonders faszinierendes
Wildtier ist, das in sämtlichen Medien und Netzwerke präsent ist. Es war ein Glücksfall, dass
sie während des Aktionstages im Revier Wolfsspuren entdeckten. Sie staunten und verglichen
die Spuren mit Fotos und folgten ihnen. Besonders bemerkenswert war, dass ein
zehnjähriges Mädchen sofort zwei verschiedene Tiere anhand der unterschiedlich großen

Abdrücke identifizieren konnte, was für Laien möglicherweise eine größere Herausforderung
ist.
Die Kinder, die an dieser Aktion teilnahmen, erlebten und lernten viel. Das Thema
Waldumbau wurde mehrfach auf unterschiedliche Weise besprochen. Sie lernten, warum
einige Bäume eine Plastikhülle trugen und warum riesige Flächen im Wald eingezäunt waren.
Auch die Funktion von Weisergattern wurde erklärt und sie bestimmten Baumarten, Gräser
und Kräuter auf den Wiesen und Feldrändern. Die engagierten Menschen aus Wildau-
Wentdorf leisteten hierbei eine großartige Arbeit.
Am Ende blickten alle auf ein gelungenes, generationen-, einrichtungs- und
gesellschaftsübergreifendes Naturprojekt zurück. Die Kinder entwickelten ihre Motorik,
verbrachten Zeit mit ihren Großvätern, an der frischen Luft und sammelten bleibende
Eindrücke, die sie hoffentlich nicht so schnell vergessen werden. Einige junge Menschen
wurden für die Bedeutung des Naturschutzes sensibilisiert.
Johanna, Nike, Flora, Matea, Ella, Frida, Ruth, Arnim, Till-Mo(ritz) und ihre Familien,
insbesondere die Papas und Opas, möchten sich auf diesem Weg bei den Verantwortlichen
des KJV TF für die schöne Zeit und die persönlichen Abenteuer bedanken, die sie durch ihre
großzügige Spende ermöglicht haben.